Frühjahrskonzert mit der Feuerwehr-Musikkapelle Dagersheim

Zu einem Doppelkonzert hatte der Kuppinger Musikverein am Samstagabend die Feuerwehr-Musikkapelle aus Dagersheim zu Gast. Seinem Publikum kredenzte der Verein damit Blasmusik auf hohem Niveau.

Für Toni Scholl war das Frühjahrskonzert des Musikverein Kuppingen die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Denn von 1993 bis 1999 leitete der heutige Dirigent der Dagersheimer Feuerwehr-Musikkapelle auch das aktive Blasorchester des Kuppinger Musikvereins. Nicht die einzige Verbindung zwischen den beiden Vereinen: Studiert doch der jetzige Kuppinger Dirigent Fabio Croce bei Scholl das Dirigieren und spielt als Oboist selbst in der Feuerwehr-Musikkapelle.

Bevor jedoch die beiden Dirigenten und ihre Orchester die Bühne in der Kuppinger Gemeindehalle bevölkerten, eröffneten die Bläserkids des Kuppinger Vereins das alljährliche Frühjahrskonzert. Für ihre ersten musikalischen Gehversuche erhielten die sechs Schützlinge von Miriam Tressel kräftig Applaus. Ebenso wie das Jugendorchester des Musikvereins, das unter Leitung von Daniela Herwanger mit „Antigua Bay“ in die Karibik entführte. Den bekannten „Kanon“ von Johann Pachelbel führten die Jugendlichen ebenso auf, wie ein buntes Medley aus drei verschiedenen Klezmer, die die Gemeindehalle kräftig in Schwung brachten.

Auf Klassiker des Pop und Rock hatte das Aktive Blasorchester des Kuppinger Musikvereins seinen Fokus gelegt. Rhythmusbetont und mit lateinamerikanischem Schwung eröffnete das Orchester mit „Santana – a portrait“ gleich vier bekannte Lieder des US-amerikanischen Gitarristen mit mexikanischen Wurzeln. Auch bei „Phil Collins live“ erkannten die Zuhörer den einen oder anderen Hit wieder – inklusive eines federleichten Trompetensolos von Daniel Reichenecker. Die Coldplay-Hits „Viva la Vida“, „Clocks“ und „Lost“ umfasste im Anschluss ein Medley der britischen Superstars.

In die Welt des Rhythm and Blues entführte das Orchester sein Publikum mit den bekannten Hits des US-amerikanischen Sängers und Musikers Ray Charles. „Georgia On My Mind“, „I Cant Stop Lovin You“ oder „Let The Good Times Roll“ – ein Hit swingender und stimmungsvoller als der nächste. Nach „Total Toto“, das unter anderem die Hits „Africa“ und „Rosanna“ umfasste, forderte das Publikum vergebens eine Zugabe der Kuppinger Musiker – nun stand der Auftritt der Feuerwehr-Musikkapelle Dagersheim an.

Einfühlsam und mitreißend

Die begann ihren Konzertteil mit der „Fanfare for Brass and Percussion“ und setzte gleich ein musikalisches Ausrufezeichen. Glasklare und feierliche Fanfaren in ohrenbetäubender Lautstärke, aber dennoch perfekt intoniert, jagten die Trompeter dem Kuppinger Publikum um die Ohren. Beinahe lautmalerisch kam hingegen „Cry of the Last Unicorn“ daher. Einfühlsame und mitreißende Melodien ließen die Flucht des letzten Einhorns vor seinen Jägern vor dem inneren Auge der Zuschauer entstehen – konsequente Tempo- und Dynamikwechsel sorgten für Spannung. Der tschechische Marsch „Textilaku“ sorgte dann auch bei den Freunden der eher klassischen Blasmusik für zufriedene Gesichter. Mit schmissigem Marschtakt und einem beinahe schwebenden Tenorhorn-Trio überzeugten die Dagersheimer Musiker auch die letzten Kuppinger Zuschauer. Für einen Gänsehautmoment sorgten die Musiker dann mit der Musik aus dem dritten Teil der Filmreihe „Fluch der Karibik“. Bei „At Worlds End“ gaben die Bläser nämlich einen klagenden Piratenchor – inklusive klirrender Ketten.

Neben der Musik standen beim Musikverein Kuppingen aber auch Ehrungen auf dem Programm. Für langjährige Vereinstreue zeichnete Karl-Heinz Neher vom Kreisblasmusikverband zahlreiche Mitglieder aus. Für 25 Jahre Dirigententätigkeit konnte Wilfried Beck, Leiter der Kuppinger Mondscheinmusikanten, geehrt werden. Monika Hörrmann dankte man für 20 Jahre Flötenunterricht im Verein. Für 40 Jahre aktives Musizieren wurden Holger Leipersberger, Heinz Maier und Gerd Proß ausgezeichnet. Wolfgang Mayer, Thomas Mühlbauer und Marina Münchinger sind dem Verein ebenso lange als fördernde Mitglieder treu. Für ein halbes Jahrhundert aktive und fördernde Mitgliedschaft wurde Fritz Lohrer ausgezeichnet, auch seit 50 Jahren ist Kurt Beck Mitglied. Für 60 Jahre aktive Mitgliedschaft wurden außerdem Fritz Maier und Arthur Seeger ausgezeichnet, ebenso lange fördern Gerhard Klenk und Hans Kocheisen den Verein.