Die Jugendarbeit wird immer schwieriger

Auf ein arbeits- und ereignisreiches Jahr blickte der Kuppinger Musikverein bei seiner Mitgliederversammlung im Sportheim zurück. Im Zentrum der Rückschau stand dabei noch einmal das 90-jährige Jubiläum, das der Verein 2015 feierte.

Beim Jubiläumsfest der Kuppinger Musiker war alles anderes: Getreu dem Motto „90 Jahre jung und kein bisschen leise – wir mal anders“ erlebte das Publikum ein Konzert der besonderen Art. Anders als sonst war vieles: „Die Beleuchtung der Halle, Elvis auf der Bühne oder Gesang“, blickte Gisela Funk, stellvertretende Vorsitzende des Vereins, zurück. Neben dem großen Jubiläumsfest mit Festakt und Konzert stand auch das Zwiebelkuchenfest mit Bauernmarkt auf dem Jahresprogramm der Musiker.

„Die Umsätze und die Stimmung waren gut“, fasste Funk zusammen. Das schlug sich auch in den Finanzen des Vereins nieder: Ein deutliches Plus in den Büchern konnte Kassier Hans Reichenecker vermelden. Dem stehen im kommenden Jahr aber auch größere Investitionen gegenüber: „Knapp 30 000 Euro könnten wir 2016 wieder ausgeben“, so Hans Reichenecker.

Aber auch in seinem Kerngeschäft, der Musik, hatte der Kuppinger Verein einiges zu tun: Insgesamt 24 öffentliche Auftritte wurden 2015 abgeleistet. „Dabei wurde 62,5 Stunden musiziert“, berichtete der Vorsitzende Dieter Widmann den zahlreichen Mitgliedern im Sportheim. So spielten die Kuppinger Bläser unter anderem bei der Einweihung des Stephanus-Stifts, beim Maibaumstellen oder beim traditionellen Open-Air-Konzert vor den Sommerferien.

Im laufenden Jahr haben sich die Funktionsträger des Musikvereins vor allem ein Ziel gesetzt: die Förderung der Jugendar-beit. Zwar betreut der Verein aktuell 48 Jugendliche und kann 58 minderjährige Mitglieder aufweisen. Trotzdem sieht Stefan Ulmer große Probleme aufziehen: „Es wird immer schwieriger, Kinder für den Verein zu gewinnen“, so der Jugendleiter des Vereins. Eine mögliche Lösung sieht man in Kuppingen in der Kooperation mit Schulen. Der Musikverein strebt deswegen die Einrichtung von Bläserklassen in der Kuppinger und der Oberjesinger Grundschule an. Im nördlicheren Stadtteil hat man bereits das Einverständnis der Schule: „Wir hoffen, dort schon zum neuen Schuljahr eine Bläserklasse einrichten zu können“, erklärte Ulmer bei der Hauptversammlung.

Lob sprach die Jugenddirigentin Daniela Herwanger ihren Musikern aus. „In Kuppingen herrscht ein tolles freundschaftliches Miteinander“, berichtete die Leiterin des Jugendorchesters. Ähnlich äußerte sich auch ihr Kollege Fabio Croce. „Es ist eine sehr positive und konstruktive Entwicklung zu sehen und vor allem zu hören“, ließ der Dirigent des aktiven Orchesters in Abwesenheit erklären. Eine eher negative Premiere musste der Dirigent der Mondscheinmusikanten vermelden. Zum ersten Mal überhaupt habe man 2015 einen Auftritt wegen fehlender Spieler absagen müssen, berichtete Wilfried Beck der Versammlung.

Den Dank der Ortsgemeinschaft über-brachte Ortsvorsteher Markus Speer den Kuppinger Musikern. „Wenn man den Musikverein ruft, dann ist er zur Stelle“, lobte Speer. Das 90-jährige Jubiläum sei auch ihm in Erinnerung geblieben: „Das war eine mutige Veranstaltung, die hervorragend gelungen ist“, so der Ortsvorsteher.

Auf der Tagesordnung des Musikvereins stand auch die Änderung der Satzung. Die wurde vom Finanzamt wegen verschiede-ner Formulierungen und unübersichtlicher Gliederung beanstandet und auf den neu-esten Stand gebracht. Einstimmig bestätigte die Versammlung die Änderungen. Ebenfalls einstimmig wurde Marina Beck zur Schriftführerin des Vereins gewählt, die das Amt von Sandra Lauxmann über-nimmt.

Für zehn Jahre aktives Musizieren konnte der Vorsitzende außerdem Ann-Kathrin Widmann und Fabian Hörmann auszeichnen. Für 20 Jahre aktive Mitgliedschaft wurde Daniela Beck geehrt. Ebenso lange sind Anni Seeger, Horst Messerschmid und Achim Rath dem Verein als fördernde Mitglieder treu.