Wilder Genremix kommt bestens an

Kuppingen: Ein musikalisches Potpourri zum Advent präsentierten alle Akteure des Musikvereins beim Adventskonzert in der Karl-Bissinger-Gemeindehalle. Andreas Beilharz dirigierte zum letzten Mal.

Schon optisch war zu erkennen, dass etwas Großes bevorsteht. Im Foyer zeigten rote Folienluftballons an, dass es noch 167 Tage bis zum großen Jubiläumsfest im Mai 2025 sind. Der Musikverein ist momentan gemeinsam mit der Feuerwehr in den sozialen Medien aktiv und wirbt mit kreativen Videos für den großen Höhepunkt zum 100-jährigen Jubiläum. Ein Trailer mit einer Auswahl dieser Videos wurde zu Beginn des Konzerts gezeigt.

Den Auftakt machten die jüngsten Nachwuchsmusiker der Bläserkids. Im September haben sie an ihren Instrumenten angefangen und spielten am Samstag bereits kurze Stücke aus ihrem Notenlernheft unter der Leitung von Niki Fortunato. Auch die Bläserkinder aus dem Vorjahr präsentierten eine bunte Auswahl und zeigten ihr Können unter anderem mit einem Medley der Rockband „Queen“ und dem Stück „Superkalifragilistikexpialigetisch“ aus „Mary Poppins“. Mit großem Applaus machten sie Platz für das Jugendorchester unter dem Dirigat von Nadine Marquardt. Mit „The Marches of John Williams“ präsentierten sie eine Auswahl von Melodien des berühmten Filmmusik-Komponisten, darunter auch die Titelmelodie aus „Indiana Jones“ oder auch die Olympia-Fanfare „Olympic Spirit“.

Atemberaubendes Solo auf dem Saxofon von Maja Zimmermann

Bei „Gabriel’s Oboe“ brillierte Maja Zimmermann mit einem atemberaubenden Solo, zwar nicht an der Oboe, wie der Titel vermuten lässt, dafür aber souverän und gefühlvoll auf ihrem Saxofon. Bei „Shackleford Banks“ entführte das Jugendorchester auf eine einsame Insel vor der Küste North Carolinas und erweckte die Weiten der Prärie musikalisch zum Leben. „A Million Dreams“ aus „The Greatest Showman“ bildete den Abschluss, das Orchester spielte den getragenen, aber dennoch kraftvollen Song nach dem Original der Sängerin „Pink“.

Mit „Showtime“ startete das Aktive Blasorchester ins Konzertprogramm. Der kurze Auftakt zu Beginn wurde fortgesetzt von „Do-Re-Mi“, einem Stück aus dem Musical „The Sound of Music“. Einen Filmmusik-Titel der besonderen Art präsentierten die Musiker mit „Encanto“. Zum gleichnamigen Film waren hier diverse kolumbianische Melodien zu hören. Technisch anspruchsvoll und mit vielen rhythmischen Raffinessen gespickt, schickte das Orchester die Zuhörer auf eine magische Reise zur Familie Madrigal. Mit diversen Soli zeigten einige Musiker ihr Können. In „Dream“ vertonte das Orchester einen Traum. Mit einem kraftvollen Hauptthema gestartet, fügte sich dann ein düsteres, schauriges Albtraum-Thema ein, verstärkt durch einen schaurigen Geist, der auf der Bühne sein Unwesen trieb.

Auch beim „Hornfestival“ war optisch einiges geboten. Das gesamte Hornregister brillierte in diesem zweistimmigen Solostück und zeigte sein Können. Schnelle Tonfolgen verlangte von den Bläsern einiges an Fingerfertigkeit, doch auch im langsamen Teil zeigte das Aktive Blasorchester souverän sein Können. Fans volkstümlicher Blasmusik kamen am Samstag nicht zu kurz, mit der „Almtaler Polka“ zeigte das Orchester ein anderes Genre an diesem Abend.

Ein wilder Genremix hingegen war bei „Bohemian Tequila“ zu hören, als sich ein Sound von Latin-Groove mit dem Evergreen „Böhmischer Traum“ mischte. Ein witziger Geniestreich, der gut beim Publikum ankam. Der wunderschöne Marsch „Allgäu-Land“ bildete den musikalischen Abschluss, bevor die Vorstände Daniel Reichenecker und Johannes Görke den Abschied von Dirigent Andreas Beilharz verkündeten. Kurz vor der Corona-Pandemie war Beilharz zum Kuppinger Orchester gestoßen und hat nach mühseliger Aufbauarbeit und Proben auf Abstand tolle Auftritte unter anderem in Besigheim, Schemmerhofen und mehr bestritten.

Gemeinsam verabschiedete sich das Orchester mit einem weihnachtlichen Medley, bevor die Mondschein-Musikanten unter der Leitung von Wilfried Beck zum gewohnten und beliebten Konzertausklang einstimmten.

Artikel aus dem Gäunboten, 10.12.2024