42 Prozent der Mitglieder sind unter 18

Als Ausrichter des diesjährigen Kreismusikfests lud der Musikverein Kuppingen auch zur Verbandsversammlung des Blasmusik-Kreisverbands Böblingen in die Karl-Bissinger-Gemeindehalle ein. Neben zahlreichen Vorständen und Akteuren der umliegenden Musikvereine waren auch einige Personen der Lokalpolitik anwesend. Bundestagsabgeordnete Jasmina Hostert (SPD) ließ es sich nicht nehmen, den Anwesenden in einem Grußwort zu berichten, dass die aktuelle Regierungsbildung neue Themen in Sachen Ehrenamt in Angriff nehmen möchte: „Ihr ehrenamtliches Engagement stiftet in den Ortschaften Identität.“ Auch Landrat Roland Bernhard betonte die Bedeutung der Musikvereine und deren Bedeutung für die Bevölkerung: „Mir ist es wichtig, dass Blasmusiker auch Blasmusik zelebrieren und dieses Kulturgut durch Intensivierung der musischen Fächer Einzug in den Schulen findet.“ Daniel Reichenecker, Vorsitzender aus Kuppingen, begrüßte im Anschluss alle Anwesenden und blickte auf 100 Jahre Musikverein Kuppingen zurück. „100 Jahre ist es her, dass hier 18 Musiker einen Verein gründeten, heute haben wir mehrere Kapellen von Jung bis Alt, eine lebhafte Jugendarbeit und einen aktiven Verein.“ Mit Begeisterung gab er eine Vorschau auf das bevorstehende Jubiläumsfest, das gemeinsam mit dem 155-jährigen Jubiläum der Kuppinger Feuerwehr gefeiert wird. Dass die ganze Kuppinger Bevölkerung und sogar die Region drumherum dem Fest entgegenfiebern, bestätigte auch Ortsvorsteher Markus Speer: „Über Kuppingen scheint nicht nur der Mond, sondern heute auch die Sonne, und das ist ein gutes Omen für das große Fest Ende Mai.“ Er bedankte sich für die zahlreichen Stunden im Ehrenamt und brachte dazu ein passendes Zitat: „Ehrenamt macht man nicht, weil man Zeit hat, sondern weil man Herz hat!“

Aus diesem Grund wird einer der vielen Höhepunkte am Festwochenende zwischen dem 23. und 26. Mai der große Zapfenstreich am Sonntagabend sein. Er wird von der Bürgerwache Rottenburg zu Ehren aller Akteure im Ehrenamt und in der Blaulichtfraktion durchgeführt. Der Kreisverbandsvorsitzende Reimund Seidl, bereits ein Jahr im Amt, ließ in seinem Bericht das Jahr 2024 Revue passieren. Er berichtete stolz von insgesamt 8919 Mitgliedern im Verbund, davon machen die U18-Musiker 42 Prozent aus – eine beachtliche Anzahl. Weiterhin berichtete er unter anderem von erfolgreichen D-Lehrgängen und Konzerten des Kreisjugendorchesters. Der zweite Kreisverbandsdirigent Daniel Wolkober griff diese Themen ebenfalls auf, er berichtete von einer Dirigenten-Tagung und machte Werbung für einen neuen Wettbewerb für die Mittelstufe. Die Brawo als Messe für Blasmusik-Fans bietet im Herbst allerlei Anregungen und Gelegenheit zur Vernetzung.

Wertvoller Beitrag für die musikalische Arbeit im Kreis

Über die Arbeit im Jugendbereich berichtete Jugendleiter Tobias Klein. Er zeigte sich erleichtert darüber, dass das Kreisjugendorchester immer unkompliziert die Lokalitäten der zugehörigen Vereine nutzen dürfe – ein wertvoller Beitrag für die musikalische Jugendarbeit auf Kreisebene. In diesem Jahr freut sich das Kreisjugendorchester über das 20-jährige Jubiläum, das mit einem Jubiläumskonzert am 15. November in der Kongresshalle in Böblingen gefeiert wird. „Viele Musiker, die selbst im Kreisjugendorchester musiziert haben, tragen heute diese musikalische Qualität in ihre Ortsvereine und stärken so die Blasmusik im gesamten Kreis“, sagte Klein. Für ihn ist es wichtig, neben der volkstümlichen Blasmusik rund um Polkas, Märsche und Co. auch einmal „musikalisch über den Tellerrand hinaus zu blicken“. Innovative Lehrformate werden in der Jugendausbildung gefördert wie beispielsweise Lern-Apps. Anschließend berichtete Kassier Harald Zeeb über die aktuellen Finanzen und legte den Haushaltsplan für 2025 vor, der einstimmig verabschiedet wurde. Ebenso konnte der gesamte Vorstand des Verbands entlastet werden.

Für die neue Wahlperiode wurden Michael Grosse als zweiter Vorsitzender, Harald Zeeb als Kassier sowie Wolfgang Dittebrandt und Rolf Kirn als Beisitzer wiedergewählt. Daniel Wolkober wurde als zweiter Kreisverbandsdirigent erneut gewählt.